Was hält das neue Jahr für die Logistik-Branche bereit?
Auch in diesem Jahr wird es wieder einige interessante und zukunftsweisende Themen im Bereich Supply Chain, Logistik und Verpackung geben. Auf den Messen „LogiMat“ und „FachPack“ werden wieder die wichtigsten Trends und Entwicklungen vorgestellt. „Innovativ agieren, Wandel gestalten“ ist das Leitthema der diesjährigen LogiMat und soll die Erwartungen an das kommende Jahr beschreiben. Veränderungen in der Branche sollen aktiv und innovativ mitgestaltet werden. Dies stellt zwar eine Herausforderung dar, bringt aber auch einige Chancen mit sich. Für das Jahr 2016 stehen folgende Logistik Trends im Vordergrund:
Now-Delivery als neuen Service an die Endverbraucher
In dem schnelllebigen Umfeld und den sich ständig ändernden Märkten ist Flexibilität und innovative Logistik gefragt. Daher ist eines der Themen in diesem Jahr „Sofortness“ und „Now-Delivery“. Es beschreibt die digitale Ungeduld aufgrund der schnelllebigen Umwelt. So geht der Trend zu immer schnelleren Lieferterminen. Es genügt fast nicht mehr am gleichen Tag zu liefern. Die großen Plattformen duellieren sich mit den schnellsten Lieferzeiten an den Endverbraucher. So wurde von Media Markt und Saturn bereits Ende 2015 eine Lieferzeit von 3 Stunden in deutschen Städten versprochen. Amazon konterte und möchte mit Hilfe einer Drohne innerhalb einer halben Stunde die Lieferung anbieten. Die Wirtschaftlichkeit dieser Liefermöglichkeiten sind heute noch nicht vollständig ausgereift, werden aber weiter entwickelt und auch in 2016 eine Rolle spielen.
Lean Management auf dem Prüfstand
In den letzten Jahren war das Lean Management noch eines der wichtigsten Instrumente für schlanke und effiziente Organisationsstrukturen. In Zeiten von Individualisierung und steigender Komplexität ist das Lean-Konzept vermutlich nicht mehr ausreichend. Prozesse müssen in Zukunft flexibel und interaktiv sein und darüber hinaus hohe Qualität in den Ergebnissen liefern. Mit dem agilen Management sollen unvorhergesehene Ereignisse durch schnelle Entscheidungen gelöst werden. Dabei wird eine zusätzliche technologische Komponente benötigt, wodurch die Mitarbeiter erst in der Lage sind mit unvorhersehbaren Ereignissen umzugehen. Der Managementansatz wird sich vermutlich auch über 2016 hinaus weiter entwickeln.
Datenbrillen als praktische Helfer
Bereits 2015 hatte Volkswagen eine Datenbrille in der Produktion eingeführt. Der digitale Helfer sollte die üblichen Handscanner ersetzen. Die Datenbrille unterstützt bei der Kommissionierung und Prozessoptimierung durch das sogenannte „Pick-by-Vision“-Verfahren. Was zunächst als Prototyp begann hat sich nicht nur bei Volkswagen etabliert. Auch andere Firmen verwenden Datenbrillen für ähnliche Anwendungsbeispiele. Auch in China hat man den Trend zur „Smart Factory“ oder dem „Smart Warehouse“ wahrgenommen, so dass auch dort die neuen Möglichkeiten in Zukunft Einzug erhalten werden.
Die Zukunft der selbständigen Maschinen
Erst die Verbindung der Technologien (Robotik und IT-Systeme) bringen das tatsächliche Potenzial von Industrie 4.0 zum Vorschein. Bisher sind schon einige Robotik-Anwendungen möglich, die intelligenten Systeme dazu fehlen allerdings noch. Erst durch das Zusammenspiel können die Maschinen optimal eingesetzt werden. In einem Projekt von Daimler will man das autonome Fahren auf der Straße einführen. Daimler prognostiziert, dass teilautonome Fahrzeuge bereits in einigen Jahren auf deutschen Straßen unterwegs sein werden. Von den Entwicklungen in der Transportbranche profitiert auch der produzierende Sektor. Um künstliche Intelligenz in den Prozessen zu etablieren wird bereits heute viel Geld in Forschung und Entwicklung investiert. Dieser Trend wird in der Logistikbranche auch über 2016 ein Thema sein.